Solothurner Waldtage 2024 – Posten Jagd und Wildtiere des Hegerings Leberberg

 

Um es vorweg zu nehmen: Die Solothurner Waldtage 2024 waren ein riesen Erfolg! 150 Schulklassen konnten sich in der Woche vom 2. bis 6. September mannigfaltiges

Wissen aneignen oder vertiefen und das breite Publikum genoss am anschliessenden Wochenende bei perfektem Wetter das vielfältige Programm.

 

Der Brüelwald präsentierte sich fast ein wenig als Märchenwald: Mit viel Herzblut und enormem Aufwand ist etwas Einmaliges auf die Beine gestellt worden. Die Pfade waren von Posten zu Posten mit Holzschnitzel ausgelegt, die Posten selbst mit Holzunterständen und Infotafeln wurden von den Postenpartnern fantasievoll bebildert und geschmückt. Und ganz wichtig: Die Postenpartner sind im Vorfeld und während der Waldtage vom Organisationskomitee und dem Helferteam stets professionell unterstützt und betreut worden!

 

Am westlichen Waldrand stand unser Posten Jagd und Wildtiere. Wer vom Rundgang

aus dem Wald kam, blickte auf den grossen Unterstand und den Wagen mit den

Präparaten. Auf einem Tisch war als Jagdausrüstung vom Entenlocker bis zur

Gewehrattrappe mit Zielfernrohr alles zu bestaunen und sie wurde von Dino Colombo

v.a. den Kindern mit grossem Engagement und viel Schalk präsentiert. Am anderen

Tisch waren liebevoll hergestellte Holzwildtiere Blickfang (diese verteilten wir am letzten Tag den Kindern), wurde die Broschüre „In der Natur für die Natur“ von JagdSchweiz dem interessierten Publikum abgegeben. Am Wochenende konnte sich Jung und Alt im Distanzenschätzen üben und erhielt das beliebte und von JagdSchweiz gesponserte Wildtierquartett, egal ob erfolgreiches Schätzen oder nicht. Gezielt verteilten wir mit wertvollen Erläuterungen den Flyer „Tiere im Verkehr“ und stellten fest, dass bei vielen eine grosse Wissenslücke darüber herrscht, was bei einem Unfall mit Wild zu tun ist. 

 

Der von RevierJagd Solothurn zur Verfügung gestellte Wald-Wild-Wissen-Wagen war

der grosser Zuschauermagnet und Anton Pürro erklärte unermüdlich Klein und Gross

die Präparate. Da durften auch Decken und Schwarten mit den Händen angefasst

werden, was die Kinder über alles liebten. Und die aus einem Nachlass stammenden

Gehörnstangen und Gamskrucken zum Mitnehmen waren am Wochenende im Hui

weg. Weiterer Publikumsmagnet waren die Hundevorführungen vom Samstag- und

Sonntagvormittag vor prächtiger Kulisse mit der Stallfluh im Hintergrund. Vorgestellt

wurden verschiedene Hunderassen und ihre Einsatzmöglichkeiten und gezeigt eine

Auswahl verschiedener Arbeiten, vom Vorstehen über das Ausarbeiten einer Schleppe bis zur ASP-Kadaversuche.

 

Die Schulklassen waren unterschiedlich interessiert. Wohl wegen der enormen Hitze

am Dienstag liess das Interesse bei einigen Jungen kräftig nach. Dankbar und

erfrischend für die Helfer war der Kindergarten der Solothurner Vorstadt: Was die

Kleinen alles wissen wollten und schon wussten, hat uns insgesamt zuversichtlich

gestimmt! Die Schulklassen erhielten alle am Schluss als Geschenk u.a. das

Jugendbuch Natur& Abenteuer.

 

Dass unser Posten am Donnerstag- und Freitagnachmittag unter Führung von OK-

Mitglied Peter Brotschi vom Departementssekretariat des Volkswirtschaftsdepartements und den Mitarbeitenden des Amtes für Wald, Jagd und Fischerei sowie einer Delegation von Regierungs- und Kantonsräten besucht wurde, hat uns speziell gefreut. Viele Helferinnen und Helfer haben am Wochenende unzählige Gespräche geführt und konnten die Jagd mit allem Drum und Dran erläutern. Dabei wurde auch immer wieder gefragt, welches Wild denn hier im Revier 4 Selzach-Stallfluh vorkommt. Und viele waren erstaunt, dass es nebst Reh, Dachs, Fuchs und Hase, auch Gämsen, viele Wildschweine und natürlich den Luchs gibt.

 

Alysha Bardet, die 14-jährige Tochter von Cyril Bardet, Präsident von RevierJagd

Solothurn und dem Hegering Leberberg, hat für uns die Waldtage besucht. Sie fand den Bierkeller als interessantesten Posten. Natürlich nicht etwa wegen des Biers, sondern aus geschichtlichen Gründen. Die grosse Sandsteinhöhle im Brüelwald wurde früher als vielfältige Lagerstätte genutzt und war auch einmal ein Eiskeller. Besuchende konnten selber hinschreiben, was sie als Einheimische über den Keller wissen, das gefiel Alysha. Als schönsten Posten beschrieb Alysha überzeugt den Posten Jagd und Wildtiere. „Wenn man aus dem Wald kam, hat er sich sehr schön präsentiert, das hat perfekt gepasst, vor allem wegen der Präparate. Er war auch recht gross.“ Bemerkenswert ist, dass Alysha es spannend fand, wenn ältere Personen die Posten betreuten, denn „sie kennen sich oft besser aus und wissen mehr zu erzählen“. Für Alysha ist das wichtigste im Wald die Ruhe und dass er sauber ist. „Ich wandere gerne durch den Wald und in der Ruhe kann ich mich gut entspannen.“ Dass es viel mehr Wanderwege gibt als sie je gedacht hätte, erfuhr Alysha am Posten Wanderwege und das hat sie erstaunt. 

 

Alysha geht ab und zu mit dem Vater auf die Jagd. Öfter gehe allerdings Bruder Nevio (12) mit, der krankheitshalber nicht mit auf den Rundgang konnte. Ob Alysha dereinst auch die Jagdausbildung anstrebt, kann sie heute noch nicht sagen. Sie interessiert aber sehr, was man dabei alles lernen kann.

 

Die Solothurner Waldtage 2024 haben gezeigt, dass sich der Auftritt mit einem Stand Jagd und Wildtiere und das Engagement für die Jagd mehr als nur lohnt. RevierJagd Solothurn hat das Projekt an den örtlichen Hegering Leberberg delegiert, der die halbjährige Vorbereitung und Durchführung mit einer vierköpfigen Arbeitsgruppe und vielen Helfern vor Ort umsetzte. Das Publikum war über alle Altersstufen interessiert, wenn ab und zu anfangs skeptisch, so doch offen gegenüber der Jagd als solcher, der Wildbewirtschaftung und den Anliegen der Jägerschaft. Fragen rund um den Wolf, die natürlich nicht fehlten, wurden beidseits sachlich diskutiert. Diese intensive Woche hat 

uns Jägerinnen und Jägern sehr viel gebracht und allenthalben viel Freude bereitet!

(Text: B. Sollberger, Fotos: B. Sollberger, M. Lo Manto)